Praxis für Allgemein- und Gefäßchirurgie Simone Rentzsch

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Disease-Management-Programme (DMP)

Disease-Management-Programme, kurz auch DMP genannt, sind strukturierte Behandlungsprogramme. Sie sollen dazu beitragen, die medizinische Versorgung von chronisch Kranken zu verbessern.

Fast 20 Prozent der Bundesbürger, so lauten Schätzungen, sind chronisch krank. Sie leiden zum Beispiel an Diabetes mellitus, koronarer Herzkrankheit, Asthma oder chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen. Chronische Krankheiten erfordern eine gut abgestimmte kontinuierliche Behandlung und Betreuung. Dennoch gibt es gerade in diesem Bereich erhebliche Qualitätsmängel in der medizinischen Versorgung, darauf haben Experten immer wieder hingewiesen.

Im Rahmen der Disease-Management-Programme werden Behandlungsmethoden eingesetzt, die in wissenschaftlichen Studien auf Wirksamkeit, Sicherheit und Nutzen überprüft worden sind. Die Patienten erhalten damit eine Versorgung, die das Risiko von Folgeschäden und akuten Verschlechterungen der Krankheit soweit wie möglich verhindert und die Lebensqualität der Patienten verbessert. So sind für Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 zum Beispiel strukturierte Behandlungs- und Schulungsprogramme und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt in den Programmen vorgesehen. Die Patienten profitieren durch die in den Programmen geförderte Zusammenarbeit der Ärzte ( Hausarzt, Facharzt, Krankenhaus, ...).

DMPs müssen gesetzlich festgelegten Qualitätskriterien entsprechen. Zuständig für Prüfung und Zulassung der einzelnen Programme ist das Bundesversicherungsamt in Bonn. Hier werden auch die Rahmenvorgaben der Programme regelmäßig überprüft und gegebenenfalls aktualisiert. Nach und nach sollen für weitere häufige chronische Krankheiten Qualitätsanforderungen erarbeitet und im Rahmen einer Rechtsverordnung festgelegt werden. Die konkrete Ausgestaltung der Programme wird dann jeweils regional von den Krankenkassen mit Ärzten und anderen Leistungserbringern verhandelt und anschließend vom Bundesversicherungsamt im Hinblick auf die Einhaltung der Qualitätsanforderungen an die Programme überprüft und zugelassen. Sobald ein zugelassenes Programm angeboten wird, können sich die Patientinnen und Patienten bei den beteiligten Ärzten oder Krankenhäusern einschreiben.

Seit Start der DMPs können die Krankenkassen zusätzliche Anreize für die Teilnahme an DMP-Programmen schaffen. Für Patienten, die sich in ein strukturiertes Behandlungsprogramm einschreiben und sich daran aktiv beteiligen, kann die Krankenkasse in ihrer Satzung einen finanziellen Bonus vorsehen, z.B. Ermäßigungen bei den Zuzahlungen oder Beitragsreduzierungen.

Redaktion e|pat|in®


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