Pflegeheim nur für 10 Prozent der Bevölkerung ein Thema
Laut des MLP Gesundheitsreports 2014* rechnen 86 Prozent der Bevölkerung für die kommenden 10 Jahre mit einer zunehmenden Anzahl älterer Menschen, die auf Pflege angewiesen sein werden. Gut zwei Drittel der Befragten befürchten zudem, dass es immer schwieriger werden wird, die Versorgung Pflegebedürftiger ausreichend sicherzustellen. Regional betrachtet sind die Ängste der Menschen über eine mögliche unzureichende Pflegeversorgung in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Rheinland-Pfalz am größten.
Danach gefragt, wo sie am liebsten wohnen würden, wenn sie auf Pflege angewiesen wären,
- gaben 54 Prozent der Studienteilnehmer an, dass sie mit Hilfe eines mobilen Pflegedienstes in ihrer Wohnung oder ihrem Haus bleiben möchten. Bei den über 60-Jährigen waren dies sogar 63 Prozent.
- können sich 34 Prozent der Befragten das Leben in einer eigenen Wohnung in einem Mehrgenerationenhaus vorstellen und 28 Prozent in einer Wohngemeinschaft mit anderen älteren Menschen.
- wünschen sich 23 Prozent, dass sie bei ihren Kindern und/oder Enkeln wohnen können (25 % der über 60-Jährigen) und 4 Prozent bei anderen Verwandten.
- würden nur 10 Prozent in ein Pflegeheim übersiedeln (14 % der über 60-Jährigen)
(Mehrfachantworten waren möglich.)
Sorge über finanzielle Absicherung im Pflegefall steigt
Der MLP Gesundheitsreport 2014 zeigt auch auf, dass die Sorge über die finanzielle Absicherung im Pflegefall abhängig ist vom Alter und vom monatlichen Nettoeinkommen. Jüngere Menschen unter 30 Jahren machen sich demnach nur wenig Sorgen darüber, ob sie, wenn sie zum Pflegefall würden, ausreichend abgesichert sind. Mit zunehmendem Alter steigt diese Sorge, bei den über 60-Jährigen sind rund 56 Prozent der Befragten besorgt.
Betrachtet man das monatliche Nettoeinkommen, machen sich Menschen mit unter 2.000 Euro monatlichem Nettoeinkommen mehr Sorgen um ihre Zukunft als Menschen mit über 2.000 bis 3.000 Euro oder darüber.
"Pflege-Bahr" wird befürwortet
Zum 1. Januar 2013 wurde per Gesetz eine staatlich geförderte private Pflegezusatzversicherung eingeführt. Der Abschluss dieses sogenannten "Pflege-Bahrs" ist freiwillig, die Förderung erfolgt in Form einer Zulage. Die Bundesregierung will mit der Einführung des Pflege-Bahrs die Basis für die künftige Finanzierung der Pflege vergrößern und damit der zunehmenden Anzahl der Pflegebedürftigen in Anbetracht der demographischen Entwicklung entgegenwirken. Mit dem Pflege-Bahr soll der Verbraucher dabei unterstützt werden, eigenverantwortlich und kapitalgedeckt für den Fall der Pflegebedürftigkeit vorzusorgen. Die Einführung des Pflege-Bahrs wird laut der MLP Studie von der Bevölkerung mehrheitlich (60 Prozent) begrüßt. Grund dafür ist, dass man sich des zunehmenden Pflegerisikos bewusst ist und bereit ist, selbst einen Teil zur finanziellen Absicherung beizutragen.
Quelle: *MLP Gesundheitsreport 2014 (Die repräsentative Studie wurde vom Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Finanz- und Vermögensberaters MLP erstellt. Insgesamt wurden 2.628 Personen befragt, darunter 540 Ärzte.)
Redaktion e|pat|in®
©2024 Praxeninformationsseiten | Impressum