Praxis für Allgemein- und Gefäßchirurgie Simone Rentzsch

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Deutschlands Jugend geht es gesundheitlich gut

Was ist KiGGS?

KiGGS ist eine Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Sie wird regelmäßig vom Robert-Koch-Institut erhoben. Vorgestellt wurden jetzt die Ergebnisse der KiGGS Welle 1, die Daten aus einer telefonischen Befragung von mehr als 12.000 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 0 und 17 Jahren bzw. deren Eltern enthält. Außerdem wurden Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene (bis 24 Jahre), die bereits an der der KiGGS-Basiserhebung (2003 - 2006) teilgenommen hatten und inzwischen zum Teil erwachsen sind, erneut befragt. Die Daten der KiGGS Welle 1 wurden im Erhebungszeitraum 2009 - 2012 gesammelt. Die Befragungen fanden in den 167 Städten und Gemeinden in Deutschland statt, die bereits an der KiGGS Basiserhebung teilgenommen hatten.

Die KiGGS Welle 1 hat folgende Schwerpunkte:

  • körperliche Gesundheit
  • psychische Gesundheit
  • Gesundheitsverhalten
  • Rahmenbedingungen für Gesundheit (bio-psycho-soziale Umwelt)

Sozioökonomischer Status beeinflusst Gesundheit

94 Prozent aller Kinder und Jugendlichen weisen einen guten bis sehr guten allgemeinen Gesundheitszustand auf. Positiv eingeschätzt wird auch die gesundheitsbezogene Lebensqualität. Diese sinkt, wenn körperliche Erkrankungen, Schmerzen oder psychische Auffälligkeiten vorliegen. Beeinflusst wird Gesundheit zudem durch den sozioökonomischen Status. Dazu zählten in der KiGGS-Studie Faktoren wie Schul- und Berufsabschluss der Eltern, berufliche Stellung und das Haushaltsnettoeinkommen. Im Ergebnis daraus zeigt die Studie, dass Kinder und Jugendliche mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status eine geringere gesundheitsbezogene Lebensqualität haben.

Ergebnisse der KiGGS Welle 1 kurz zusammengefasst:

  • 16 Prozent aller Kinder und Jugendlichen (0 - 17 Jahre) leiden an einem chronischen Gesundheitsproblem. 3,2 Prozent von ihnen sind dabei im Vergleich zu gesunden Gleichaltrigen in ihren Tätigkeiten krankheitsbedingt eingeschränkt.
     
  • Die häufigste Erkrankung bei Jugendlichen und Kindern sind Allergien wie Heuschnupfen (9,1 %), Neurodermitis (6 %), Asthma bronchiale (4,1 %) oder ein allergisches Kontaktekzem (2,2 %). Im Vergleich zur Basiserhebung leiden heute mehr Kinder und Jugendliche an Heuschnupfen und Asthma bronchiale. Der Trend für Neurodermitis ist dagegen leicht rückläufig.
     
  • 5 Prozent der 7- bis 17-Jährigen litten mindestens einmal unter Migräne.
     
  • 1,2 Prozent der 7- bis 17-Jährigen leiden an Epilepsie.
     
  • 0,2 Prozent der 7- bis 17-Jährigen haben Diabetes.
     
  • Windpocken und Keuchhusten kommen seltener vor, Masern dagegen immer noch recht häufig. Auf Grund der Umsetzung der Impfempfehlungen der STIKO (Ständige Impfkommission) konnten Infektionskrankheiten wirksam eingedämmt werden.
     
  • Unfallverletzungen zählen zu den größten Gesundheitsgefahren für Kinder und Jugendliche. Knapp 44 Prozent der Unfälle passieren zuhause und im privaten Umfeld. Jedes achte verunfallte Kind musste mindestens eine Nacht im Krankenhaus bleiben. Die Ergebnisse entsprechen der KiGGS-Basiserhebung.
     
  • Psychische Auffälligkeiten fanden sich bei gut 20 Prozent der 3- bis 17-Jährigen. 12,4 Prozent von ihnen haben dadurch deutliche Beeinträchtigungen im sozialen und familiären Alltag. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen, ebenso Kinder und Jugendliche mit einem niedrigen sozialen Status. Die Ergebnisse entsprechen der KiGGS-Basiserhebung.
     
  • ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) wurde bei 5 Prozent der 3- bis 17-Jährigen diagnostiziert, bei Jungen viereinhalb Mal mehr als bei Mädchen. Auch hier sind Kinder und Jugendliche mit einem niedrigeren sozialen Status häufiger betroffen. Die Ergebnisse entsprechen der KiGGS-Basiserhebung.
     
  • Die Raucherquote in der Altersgruppe 11 bis 17 Jahre hat sich im Vergleich zur KiGGS Basiserhebung nahezu halbiert. Aktuell rauchen rund 12 Prozent dieser Altersgruppe. Gründe für die niedrigere Anzahl jugendlicher Raucher sind in der höheren Tabaksteuer, im Heraufsetzen der Altersgrenze beim Kauf von Tabak und Zigaretten, im Verbot von Tabakwerbung sowie in den Nichtraucherschutzgesetzen zu sehen.
     
  • 15,8 Prozent der 11- bis 17-Jährigen haben einen riskanten Alkoholkonsum, 11,4 Prozent machen mindestens einmal im Monat ein Rauschtrinken (mehr als sechs alkoholische Getränke). Ältere männliche Jugendliche sind am regelmäßigen Rauschtrinken stärker beteiligt als weibliche Jugendliche. Dennoch ist der Anteil der Jugendlichen, die jemals Alkohol getrunken haben, im Vergleich zur KiGGS-Basiserhebung von 62,8 auf 54,4 Prozent gesunken.
     
  • Regelmäßiger Sport steht bei mehr als drei Viertel aller 3- bis 17-Jährigen auf dem Programm, zumeist in einem Sportverein. Jüngere Kinder sind eher sportlich aktiv als Jugendliche. Auch hier spielt der soziökonomische Status eine wesentliche Rolle. Kinder und Jugendliche mit einem niedrigeren Sozialstatus treiben demnach weniger Sport als Gleichaltrige mit hohem Sozialstatus.
     
  • Die Stillquote bei Kindern der Jahrgänge 2002-2012 liegt bei 82 Prozent und damit leicht höher als im Vergleich zur Basisstudie. Gestillt wird durchschnittlich 7,5 Monate.
     
  • Knapp 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen wächst in einem Haushalt mit beiden leiblichen Eltern (Kernfamilie) auf, 13,8 Prozent leben in einer Einelternfamilie und 6,6 Prozent in einer Stieffamilie. Im Gegensatz zur Kernfamilie treten in den anderen Familienformen häufiger Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen auf, die gesundheitsbezogene Lebensqualität liegt niedriger und es treten häufiger chronische Erkrankungen auf.
     
  • Fast 92 Prozent der Kinder und Jugendlichen gehen einmal im Jahr zum Arzt, davon rund zwei Drittel zu einem Kinderarzt oder Jugendmediziner, ein Drittel zum Allgemeinmediziner. Im Vergleich zur KiGGS-Basisstudie sind das 8,7 Prozent mehr. Gründe dafür sind in den zusätzlich eingeführten Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Jugendliche zu sehen.

Quelle: Bundesgesundheitsblatt (Ausgabe Juli 2014) und www.kiggs-studie.de

Redaktion e|pat|in®


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